top of page

Kritiken & Stimmen 

Rathaus-Spiele Oderberg

„Der Marktplatz wird zur Agora“

Uwe Rada | taz | Post vom 18.3.2023

Eine fast südliche Stimmung an diesem Abend in Oderberg. Der Marktplatz vor dem leerstehenden Rathaus wird zur Agora, die Lesung zum Forum einer Diskussion über die Fehler der Vergangenheit und die Möglichkeiten von Zukunft. An diesem Abend fand ich, dass dass was Heiko Michels, Marc Weiser und Paula Bogati mit den Rathaus-Spielen in Gang bringen wollten, wunderbar funktioniert hat.

(taz vom 6.6.2023 – ganzseitiges Interview Uwe Rada mit Heiko Michels und Marc Weiser zu Kunst und Gentrifizierung in Brandenburg.)

Funken der Liebe

„Sprachgewitter“

Süddeutsche Zeitung | Stefan Fischer | 25.03.2022

Das erste erhaltene deutsche Hörspiel hat 1929 die Rolle des jungen Rundfunks reflektiert. Funken der Liebe adaptiert dieses Stück klug und klangvoll für die Gegenwart.  Das Stück ist weitaus mehr als ein bloßes Remake. Zwar folgt es dem Manuskript Wolfs, ergänzt es inhaltlich und akustisch aber noch um etliche Aspekte. Die Beschleunigung medialer Kommunikation, die mit der Nutzung der Funkwellen einsetzte, denkt Heiko Michels in seinem Stück weiter bis in die Gegenwart. Speziell den Aspekt, wer diese Kommunikation beherrscht, wer die Mittel und die Befähigung dazu hat; und was mit jenen ist, die ausgeschlossen bleiben (wollen).

Zum Ewigen Frieden!

„kritisch und ehrlich“

Inrina Scherbakowa | Gründerin Memorial, Friedensnobelpreis 2022 | Podiumsdiskussion Theater im Delphi | 10.11.2023

Mit Putin wird es keinen Frieden geben, und absolut keine ewigen Frieden. Das sind die ganz nackten Tatsachen. Die Gegenwart ist so, wie dieses ukrainische Schicksal hier im Theaterstück dargestellt worden ist. Und der erste Teil gab das Gefühl der Kontroversen in der deutschen Gesellschaft wieder; die Hilflosigkeit, eine Position einzunehmen, wirklich dieses Schwanken zwischen dem Pazifismus, Eco-Kampf und der Einstellung zum Frieden, kritisch, ehrlich, manchmal schön satirisch.

Zum Ewigen Frieden!

Trauma-therapeutisches Theater

Esther Slevogt | Chefredakteurin nachtkritik | Podiumsdiskussion Theater im Delphi | 10.11.2023

Wenn in der einer eigenen Nationalgeschichte solche mörderischen Sachen vorkommen, dann muss man das irgendwie trauma-therapeutisch behandeln, und dazu ist die Kunst ein gutes Instrument, und das Theater erst recht, weil das unmittelbare Begegnungen in Echtzeit ermöglicht, Auseinandersetzung, mit verschiedenen Akteuren auf der Bühne, und mit dem Publikum, da kann man sich dann modellhaft auseinandersetzten im geschützten Raum.

Zum Ewigen Frieden!

„das hat mir sehr sehr weh getan!“

Olaf Müller | Philosoph und Professor für Philosophie HU-Berlin | Podiumsdiskussion Theater im Delphi | 10.11.2023

Das hat mir als Pazifist sehr sehr weh getan, was ich mir da anhören musste.

...
Der naive Glaube, Pazifist sein zu können, ohne Schuld auf sich zu laden, wird auf schmerzliche Weise vorgeführt.
...
„ich habe Angst“ – das kam in dem Theaterstück [in der Selbstmord-Balkonszene] von oben und war eine wahnsinnig starke schöne Aussage, die durch einen Chor zur Farce verkam - ich glaube wir müssen uns Angst eingestehen; es war toll zu sehen, wie die Angst durch den Chor mit deutschem Geld sozusagen zugeschüttet wurde.

Funken der Liebe

„Magie des Hörspiels“

Marion Brasch | (Radioeins) Podiumsdiskussion Theater im Delphi | 1.10. 2022

Das war die Magie des Hörspiels und des Radios: Wie man euch auf der Bühne hat agieren sehen, dabei zuguckt, wie Radio gemacht wird, aber auch gleichzeitig die Augen schließen kann und so seinen eigenen Resonanzraum eröffnet. Darin ist es ein sehr politisches Stück, darüber, wie Kommunikation funktioniert, übers Radio hinaus bzw. bis hin zum Radio.

Zum Ewigen Frieden!

„Die Widersprüche des Besonderen zum Allgemeinen“

Guillaume Paoli | Essayist und (Theater-)Philosoph | Podiumsdiskussion Theater im Delphi | 10.11.2023

Das Stück zeigt die Widersprüche vom Besonderem zum Allgemeinen und umgekehrt; man redet von Krieg, Pazifismus, Frieden, Schuld und all diesen allgemeinen Prinzipien, die Kant und andere formulieren. Doch wenn wir versuchen sie anzuwenden, in einer Situation, die immer ihre Besonderheit hat, da entsteht Verwirrung und Zweifel. (…) Kants „zum ewigen Frieden“ ist wirklich eine brauchbare Vorlage.

Funken der Liebe

„Rückwärts schauende Science-Fiction“

Guillaume Paoli | Essayist und (Theater-)Philosoph | Podiumsdiskussion Theater im Delphi | 1.10. 2022

Wirklich interessant fand ich diese rückwärts schauende Science-Fiction: von etwas, womit wir alle geboren sind, von etwas Banalem, dem Radio, davon findet das Stück die Anfänge wieder, und das heißt die Faszination im Guten wie im Schlechten, die Bewunderung, die Hoffnungen. Und dann fängt eine Rück-Bewegung in die Gegenwart an, natürlich, wenn wir diese erste Vernetzung und diese erste Globalisierung heute sehen, ruft es eine andere Betrachtung hervor auf die jetzige Zeit und ihre Globalisierung.

Funken der Liebe

„Traum des Zusammenrückens“

Cosima Lutz | epd medien | Nr. 17. 29.04.2022. S. 34f.

Der Berliner Theaterregisseur und Autor Heiko Michels nahm das 90-jährige Bestehen des Hauses des Rundfunks in Berlin zum Anlass, in der Live-Hörspiel-Performance "SOS...roa roa... Foyn" eigene und historische Texte neu zu collagieren und die alten mit heutigen Stimmen zu orchestrieren. Seine Funken der Liebe zünden unmittelbar, ohne ins Plakative zu verfallen. Er besetzt die Sprechrollen geschlechter-fluid, lässt sie Texte von Brecht und Heidegger lesen, Schubertlieder singen und Arbeiterreden schwingen, macht aus Berliner Passantinnen lästernde Schwäbinnen, lässt die Sprecherinnen und Sprecher einen dadaistischen Chor der Funkgeräusche anstimmen und platziert immer wieder, wie ein Innehalten, eigene, melancholisch verdichtete Texte. [...]
Fast beschämt hört man heute diese Sätze und lauscht den Begriffen dieses einprägsamen Hörspiels noch länger nach: Netz, Boden, weißes Rauschen, schwankender Grund, entgleitende Welt.

 

Funken der Liebe

„Eine schauspielerische Perle“

Anke Schüttler | rbbKultur | Kuratorin Kunst im Bau | 12.12.2021

Heiko Michels neue Umsetzung des Stücks „Sos…rao…rao…Foyn“ ist packend vom ersten bis zum letzten Moment, und dabei gleichzeitig auf eine Weise anrührend und poetisch gestrickt. Das Publikum im Saal war begeistert. „Funken der Liebe“ ist so vielschichtig ausgelegt, dass es sowohl die Leute in seinen Bann zieht, für die es eine ganz neue Erfahrung ist, live bei einer Radioproduktion dabei zu sein, als auch die langjährig erfahrenen Radiomenschen. Eine schauspielerische Perle, die man sich auch ein fünftes Mal noch gerne ansieht und anhört.

Funken der Liebe

Radioeins Interview

Ina Jaich und Heiko Michels | von Raffaela Jungbauer | 14 Minuten (mp3)

00:00 / 14:35

Funken der Liebe

rbb Kultur Beitrag

von Antje Bonhage | 5 Minuten (mp3)

00:00 / 05:19

bluten. Ein Abendmahlsritual

„Materialität der Zeichen“

Carl Hegemann |  persönliches Schreiben nach Aufführungsbesuch

Dem Ensemble gelang es an diesem Abend, eine wirklich nahegehende und besondere Theatersituation zu gestalten die Konventionen sprengt und trotzdem so elegant und tiefsinnig daherkommt, dass man denkt, Theater könnte gar nicht anders sein. In einer an Rene Pollesch erinnernden Weise wird in dieser Inszenierung der gewohnte Austausch von (Theater-) Zeichen beschleunigt, bis deren Materialität erlebbar, unübersehbar wird, Rhythmus, Sprache und Raum stehen in einer starken Spannung zueinander und die christliche Erzählung („Das ist mein Leib“) wird in einen materiellen Strom transformiert, zum Raum- und Zuschauer umgreifenden Ereignis gebündelt. Diese Arbeit am Material, seine In-Szene-Setzung macht den installativen Charakter der Arbeiten von Limited Blindness aus und verleiht ihnen eine besondere ästhetische Dichte. Ich glaube Limited Blindness ist ein ganz besonderes Theaterprojekt, eigenständig und neuartig und mutig. Und eine Erfrischung für das Uraltmedium Theater.

Matrosenaufstand

„Revolution im Kopf“

nachtkritik.de | Jens Wellhöner | 3.9.2008

Das Stück “Matrosenaufstand” ist eine Zeitreise zu den revolutionären Ereignissen in Kiel am

Ende des 1. Weltkrieges. Neben, vor und mitten im Publikum agieren die Schauspieler, flüstern und schreien. Die Berichte der Augenzeugen, versetzen in die Situation der Revolutionäre. Im Kopf des Zuhörers entstehen Bilder von wütenden Demonstranten, ängstlichen Offizieren und verwirrten Kieler Bürgern, die nicht begreifen können, was in ihrer kaisertreuen Stadt auf einmal geschieht.

Matrosenaufstand

„Die nicht verheizt werden wollen“

Taz | Petra Schellen | 3.9.2008

Aber der Dramaturg will auch gar nicht Geschichte nacherzählen. Sein Stück untersucht die Bedingungen, unter denen Menschen endlich ihr Interesse formulieren und sagen: „Mit uns nicht mehr!“ Ein hoch aktueller Stoff. Denn das Einschwören auf „Soldatentreue“ – in Unternehmen und Politik gleichermaßen – verläuft inzwischen subtiler und heißt „Corporate Identity“. Das macht es schwer, die eigenen Grenzen, die eigene Wut zu spüren.

Matrosenaufstand

„Manipulation im Dunkeln“

Hamburger Abendblatt | Armina Linke | 14.3.2009

Und dann plötzlich ganz dicht neben einem, entfacht eine Diskussion über die Organisierung des Aufstandes. Welche Punkte fordern wir ein? Wie setzen wir uns durch? Gespannt lauscht man den Beteiligten. Wie viele mögen es wohl sein? In einem Mix aus Originaleinspielungen und Dialogen geht es weiter. Gegenwärtiges Geschehen außerhalb dieser vier Wände ist in weiter Ferne. Innere Ruhe erfüllt einen und man lässt sich bedingungslos von der Dynamik der Worte mitreißen. Ohne zu realisieren, dass da gerade die Anfänge der Identität des heutigen politischen Systems entstehen, lauscht man süchtig den Klängen der Stimmen und saugt diese einzigartige Atmosphäre wie ein ausgetrockneter Schwamm auf. Die Rätebewegung setzt ihren Gang fort, während die Reduzierung der Kommunikationselemente auch eine ganz neue Intensivierung der Raumerfahrung mit sich bringt. Wo stehen die Schauspieler eigentlich? Scheinbar überall im Raum verteilt, sprechen sie über die Weiten der Stuhlreihen miteinander. Ihr Timing ist à la minute.

(vollständiger Artikel - www.abendblatt.de)

Matrosenaufstand

Hamburger Abendblatt: Interview mit Fabian Larsson

Archiv Hamburger Abendblatt

schwarz sehen - weiss hören

„Desinformation im virtuellen Raum“

Berliner Morgenpost | Katrin Pauly | 19.10.2003

Die Sinne sind verwirrt, neben uns rennt einer um sein Leben, Stimmen wechseln den Ort, die Saiten des Klaviers vibrieren leise und schicken ein Echo durch den Raum. Die Regisseure nutzen unsere hoch sensibilisierte Wahrnehmung perfekt. 

(vollständige Kritik - www.morgenpost.de)

schwarz sehen - weiss hören

Kulturradio Beitrag

von Julia Kamera | 5:40 Minuten (mp3)

00:00 / 05:41

Orestie

„Der rohe Chor“

Frank Weigand | (Theaterjournalist und Übersetzer) | Kritik vom 12.1.2001

Die Orestie von Heiko Michels hat eine politische Aussage. Das Ende der Inszenierung ist ein extrem starker Moment. Wenn der Chor anfängt die Worte, die George W. Bush nach dem 11. September sagte, zu singen „the functions of our gouvernment continue without interruption“ hat man fast Lust sich ihnen anzuschließen und Hass und Verzweiflung wegen der militärischen Interventionen in Afghanistan herauszuschreien.

Mit der Orestie hat Heiko Michels das politische Theater wiedergeboren, ein humanes

Theater, das von der Authentizität seiner Schauspieler lebt.

Orestie

„Miese Mörder tauchen im Schwimmbad unter“

Berliner Kurier | 15.5.2002

PRESSESPIEGEL

Rathhaus-Spiele Plakat

(PDF)
u.a.: taz, mediapart, RadioEins, rbb Kulturradio, Antenne Brandenburg, Berliner Zeitung, MOZ, Neues Deutschland.

Limited Blindness Plakatmotiv, Design Paula Bogati, frei.jpg

(PDF)
u.a.: Süddeutsche Zeitung, Evangelischer Pressedienst, radioEins, rbb Kulturradio, Junge Welt, NDR 1.

Postkarte November_page-0001.jpg

(PDF)
u.a.: nachtkritik, taz, Hamburger Morgenpost, Kieler Nachrichten, Schleswig-Holstein-Zeitung.

bottom of page