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Requiem für die Demokratie

weltliche Messe
Serie performativer Liturgien in Kirchen

Was wäre, wenn die Demokratie stirbt? Mit welchen Worten, welchen Verlustgefühlen und Gesängen würden wir sie verabschieden? Was gäben wir ihr mit ins Grab?
Marc Weiser und Heiko Michels zelebrieren gemeinsam mit einem Chor aus Gemeindemitgliedern örtlicher Kirchen als weltliche Messe eine Totenfeier der Demokratie... mit dem Ziel, ihre Werte neuartig zum Aufscheinen zu bringen.

Premiere der Serie „Requiem für die Demokratie“ war im Herbst 2024 im Vorfeld der Landtagswahlen Brandenburg in der Kleinstadt Oderberg. Über zwei Wochen sammelten Weiser und Michels in Vor-Ort-Gesprächen Stimmen:

Was hätte ich ihr noch sagen wollen? Wieso habe ich mir im Alltag nie Zeit für ihre Schönheiten genommen? Wo hätte ich sie aber auch härter kritisieren sollen, anstatt der Auseinandersetzung aus dem Weg zu gehen? In dem Moment, wenn jemand stirbt, blitzt der verglühende Wert für die Hinterbliebenen noch einmal in voller Größe auf; wir trauern und vermissen das, was lange im Alltagstrott neben uns lebte. Deshalb wagt man gemeinsam mit dem Publikum/ den Messbesucher*innen eine Was-Wäre-Wenn -Simulation.

Kontroverse Meinungen der Bewohner werden vom Klangkünstler Weiser und Theatermacher Michels zu einer Messe mit liturgischen Strukturen arrangiert, ein spontan geprobter Chor aus Bürger*innen übernimmt Stimmanteile, mit Orgel, Gitarre, und a-cappella im nur sehr dezent beleuchteten Kirchenschiff, mit Grabreden, Predigt, Glaubensbekenntnis (an die Demokratie) und anschließender Prozession. Es entsteht ein musikalisch und mental bewegendes Requiem, das im Anschluss viel Gesprächsstoff provoziert, gerade weil die Performer das neuartige Format ernst nehmen: „kein Theater, kein Konzert, nein - im Kern sind wir dabei wirklich Messdiener eines gemeinsamen Gedankenexperiments!“   

Das Requiem wird 2024 und 2025 dreimal als spontane Performance realisiert. Für 2026 ist eine Serie mit musikalisch und inszenatorisch dichten Messen längerer Dauer u.a. in der Berliner Gedächtniskirche und der Berliner Zionskirche in Planung.

Fotos: Udo Siegfriedt (Großteil), Torsten Weigel, Peter Zach

Marc Weiser (c) Pedro Deltell_ klein_edi

Marc Weiser

tourte als Klangkünstler an elektronischer Hardware, sowie an Konzertgitarre und als Experimentalsänger auf bedeutenden Festivals aller fünf Kontinente. Aktuell verantwortet er kuratorisch das Konzertprogramm der Galiläakirche Berlin-Friedrichshain mit rund 100 Konzerten jährlich. Mit seinem Festival der Psychogeografie Uckermark lotet er das ökologisch-soziale Unterbewusstsein einer Region aus.  

Heiko Michels © Foto Fritz Walter Huste - Rechte frei_klein.JPG

Heiko Michels

scriptete und inszenierte zahlreiche ortsspezifische Performances, auch für Orte wie den Berliner Dom, den Andreasstift Worms, das Kloster Eberbach oder die Elisabeth-Kirche Berlin. Als künstlerischer Leiter der Rathaus-Spiele Oderberg und Moderator der ODER TALKS (Theater am Rand) setzt er sich kreativ wie diskursiv mit der Krise des demokratischen Selbstverständnisses im ostdeutschen Raum auseinander.   

Empfehlungsschreiben (pdf)

Pfarrer Johannes Eichhorn:

Die erstmalige Entwicklung des Formats  wurde realisiert mit Mitteln von:

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Weiter beteiligt waren, sind, werden u.a.:
Choreografie, Tanz, Chor: Liz Erber
Tanz: Noriko Mazda Kura, Maria

Elektroakustische Drehleier: Caroline Cecilia Tallone
Cello: Emilia Lomakova
Chor: Matthias Richter, Heike Rocher, Daniel Rocher, Caroline du Bled, Mina Bartscht u.a.

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